Anwenderschulung für SBI-Traverse in Brasilien

Die täglichen Begleiter sind „potenziell tödlich“

Zum Jahreswechsel 2024/25 hat WEG den Prototyp einer neuen 7-Megawatt-Windturbine installiert und in Betrieb genommen. Ort des Geschehens: ein Windpark im Bundesstaat Bahia im Nordosten Brasiliens, 500 Kilometer westlich von Salvador. Für die Installation der Rotorblätter hatte WEG eine SBI-Traverse von Axzion geordert.

Von September bis Dezember 2024 waren wir mehrmals vor Ort, um WEG-Mitarbeiter im Umgang mit der Traverse zu schulen. Dabei ging es schwerpunktmäßig um Montage, Bedienung, tägliche Wartung und um Probehebungen. Bei der finalen Installation des Prototypen „7.X MW“ kurz vor Weihnachten stand Herr Lehmann dem Kunden mit Rat und Tat zur Seite.

Keine halbe Stunde zwischen An- und Abschlagen

Bemerkenswert war der Lernprozess während der Installation. Beim dritten Blatt war der Kunde so weit, dass vom Anschlagen der SBI-Traverse bis zum Absetzen und Abschlagen nach der Blattmontage weniger als zweieinhalb Stunden vergingen. Schneller geht es kaum, weil allein der Hebevorgang, das Einführen und Verschrauben des Rotorblatts und das Herunterfahren zwei Stunden gedauert hat. Das heißt, dass für unseren Part rund um das Heben vor und nach der Montage weniger als 30 Minuten blieben. In dieser Zeit wurden auch die Anschlaggurte für die Seilführungen erst befestigt und später wieder gelöst.

Fernab vom Mobilfunknetz

Obwohl es unsere Teams gewohnt sind, auch in unwirtlichen Gegenden zu arbeiten, brachte dieses Projekt einige Besonderheiten mit sich. So mussten wir uns noch akribischer als sonst auf alle Eventualitäten vorbereiten, weil es weit und breit kein Mobilfunknetz gab. Sich kurzfristig ein paar Informationen aufs Handy schicken lassen – das war nicht drin. Die Baustelle lag 75 Kilometer vom nächsten Ort entfernt, dort war auch unser Hotel. Die Hälfte der Strecke dorthin führte über Landstraße, die andere über Sandpiste.

Und noch etwas war ungewöhnlich: Dass Arbeit in luftiger Höhe Risiken mit sich bringt, ist eine Binsenweisheit. Aber wir sind in der Lage, uns wirkungsvoll zu schützen. Gefährlich war bei diesem Auftrag etwas anderes. Bei der Baustelleneinweisung hat man uns darauf hingewiesen, dass alles, was kreucht und fleucht potenziell tödlich ist. Insbesondere vor Schlangen und Spinnen mussten wir uns in Acht nehmen. Gamaschen waren Pflicht. Hinzu kam eine brutale Sonne – ärmelfreie T-Shirts waren genauso tabu wie ungeschützte Köpfe.

WEG – 40.00 Mitarbeiter

Das 1961 in Brasilien gegründete Unternehmen WEG produziert unter anderem Elektromotoren, Generatoren und Turbinen. Fertigungsstandorte befinden sich beispielsweise in Brasilien, Argentinien und Mexiko. WEG beschäftigt weltweit 40.000 Mitarbeiter, der Jahresumsatz liegt bei sechs Milliarden Euro. Der deutsch klingende Firmenname WEG verweist auf die drei Gründer und die Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen: Werner Ricardo Voigt, Eggon João da Silva und Geraldo Werninghaus.

Eine SBI-Traverse von Axzion im Einsatz. Im Vorfeld haben Axzion-Mitarbeiter Anwenderschulungen vor Ort in Brasilien durchgeführt.
Ein Rotorblatt wird mit der SBI-Traverse nach oben befördert und anschließend montiert.

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