Axzion-Service weltweit
Ausfallzeiten auf Onshore- und Offshore-Baustellen verhindern
Das Serviceteam von Axzion übernimmt weltweit Wartungs- und Reparaturarbeiten für Lastaufnahmemittel. Stillstand auf Baustellen für Windanlagen ist extrem teuer.
„Der Anruf kommt unvermittelt, einen Tag später bist du irgendwo im Fernen Osten.“ – Es klingt ein bisschen wie der Anfang eines Abenteuerromans, was Heiko Ockenga da erzählt. Tatsächlich beschreibt der Chef des Axzion-Serviceteams eine realistische Situation. Irgendwo auf der Welt sollen Rotorblätter montiert werden, alles Equipment ist bereits vor Ort. Dann stellt sich heraus: Bei einer Traverse ist das Wartungsintervall abgelaufen. Im vergangenen Jahr hat sie mehrfach die Baustelle gewechselt, niemand hatte die Routinekontrolle auf dem Radar. Nun darf die Traverse ohne neues Prüfzertifikat nicht verwendet werden.
„Stillstand auf der Baustelle im Onshore-Bereich kostet schnell mal 20.000 Euro pro Tag“, weiß Ockenga. „Offshore kann man getrost noch eine Null an die Zahl hängen.“ – Deshalb gibt es für den Axzion-Service nur eines: so schnell wie möglich ins Flugzeug, damit die Monteure ohne lange Ausfallzeit weitermachen können.
Am besten ist es natürlich, wenn es erst gar nicht zu Ausfällen oder Stillsand kommt. Dafür gibt es den Axzion-Service.
Inbetriebnahme, Inspektion, Reparatur
Der Axzion-Service ist auf Lastaufnahmemittel aus dem eigenen Haus spezialisiert. Traversen, Greifer, Zangen und dergleichen. Zum Spektrum der Leistungen gehören Erst- und Wiederinbetriebnahmen, jährliche Inspektionen, Instandsetzungen, Prüfleistungen im eigenen Werk und nach dem Aufbau beim Kunden. Hydraulik, Elektrik, Steuerungstechnik stehen permanent auf dem Programm. Gelegentlich und unter definierten Voraussetzungen nimmt sich das Team auch Produkte anderer Hersteller vor.
Die Einsatzorte verteilen sich über den Globus: Überall dort, wo Windkraftanlagen zur Stromerzeugung entstehen oder demontiert werden, sind Axzion-Techniker gefragt. In Zusammenarbeit mit der Muttergesellschaft SpanSet prüfen sie auch Anschlagmittel (z. B. Hebebänder), Persönliche Schutzausrüstungen gegen Absturz (PSAgA) und das Equipment für Ladungssicherung. Am Service-Standort Großefehn soll ein 600-Tonnen-Lastteststand entstehen, aktuell wird das Vorhaben seitens der Geschäftsführung geprüft.
Elektronik als neuralgischer Punkt
Passieren kann im rauen Hebealttag – sei es onshore oder offshore – so einiges. Zum Beispiel: Die Elektrik einer Anlage fällt aus und der Anwender findet den Fehler nicht. Das kann an Schaltern, Kabeln oder Drucksensoren liegen. Oder an etwas ganz anderem. „Vieles klären wir per Ferndiagnostik“, sagt Ockenga. „Aber manchmal muss es der Vor-Ort-Termin sein.“
So wie vor einem Jahr, als die Kipptraverse auf einem Offshore-Schiff den Dienst quittierte. Nichts ging mehr. Der Grund lag darin, dass auf dem Schiff so viele Funkfrequenzen genutzt wurden, dass die Axzion-Anlage immer wieder gestört wurde. Der Kunde konnte die Sache mit eigenen Leuten nicht beheben. Also hin! Im Gepäck ein Frequenzscanner.
„Auf dem Schiff schwirrten über zwanzig W-LAN-Signale umher“, erinnert sich Ockenga. „Alles war im Einsatz: Kran, GPS-Koordinator, Funkgeräte, Survey-System und vieles mehr.“ Da muss man sich erst einmal zurechtfinden. Aber genau auf so etwas sind die Axzion-Leute spezialisiert. Drei Stunden nach dem Eintreffen hatte die Traverse ihren optimal ausgemessenen Kanal und war wieder einsatzbereit. In die drei Stunden fielen auch die Sicherheitsunterweisung und die Anmeldung auf dem Installationsschiff.
GWO- und SGU-Zertifikate
Die von der Global Wind Organisation (GWO) geforderten Ausbildungen für den Offshore-Einsatz können die Axzion-Servicetechniker vorweisen. Das reicht von GWO Sea Survival über GWO Working at Heights bis zum GWO Helicopter Underwater Escape Training (inklusive CA EBS). Darüber hinaus haben die operativ tätigen Führungskräfte und Mitarbeiter die erforderlichen SGU-Prüfungen abgelegt (Sicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz).
Immer unterwegs
An den meisten Aufträgen hängt zum Glück kein extremer Dringlichkeitsappell, wie in den oben beschriebenen Fällen. Aber viel Zeit ist selten. Um weltweit beweglich zu sein, beschäftigt Axzion sechs bestens qualifizierte Servicetechniker in den eigenen Reihen. Meistens treten sie in Zweier-Teams auf und sind untereinander für die spontane Unterstützung gut vernetzt. Manche, wie etwa Heiko Ockenga, haben jahrelange Erfahrung mit der Wartung von Bundeswehr-Equipment.
Kürzlich sind Heiko Ockenga und ein Mitarbeiter von einem zweiwöchigen Einsatz in Japan zurückgekommen. Wohin die nächste Dienstreise in Sachen Service für Lastaufnahmemittel geht, verrät er nicht. Nur so viel: „In ein paar Tagen sitzen wir wieder zu zweit im Flugzeug – für gut und gerne 14 Stunden.“